Pfingstweide feiert 50 jähriges Jubiläum


50 Jahre Pfingstweide. Die ersten Wohnungen wurden1969 bezogen. Dieses Ereignis wurde dann auch am Samstag und Sonntag den 26. und 27. Oktober 2019 mit einem Festakt und einem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag gebührend gefeiert.



Das Gemeinschaftshaus war gut besucht. Viele ehemalige Bewohner kamen von außerhalb. Die aufgestellten Stühle reichten kaum aus. Die Planung des Festes hatten noch der ehemalige Ortsvorsteher Udo Scheuermann und die frühere Stadträtin Gabriele Albrecht übernommen. Sie hatten Unterstützung durch die Vereine, Kirchen und Parteien, die die Chance wahrnahmen, sich in den zwei Tagen mit Bildern an Stellwänden zu präsentieren, von ihren Aktivitäten zu berichten und auch für sich zu werben. Dies nutzte auch der Judoverein mit „Verteidigungsaktivitäten“ auf der Matte.


Was sich in den letzten 50 Jahren in unserem Stadtteil alles verändert hat, bezeugte die eindrucksvolle Bilderschau, die parallel ablief. Sie zeigte die Pfingstweide als beschauliches Weideland mit Weiher vor der Bebauung bis hin zur Ansicht des heutigen Zentrumsplatzes. Die Festredner waren sich weitgehend einig. Man habe aus früheren Fehlern, zum Beispiel der Reutersiedlung, gelernt, so Dr. Klaus Becker vom Stadtarchiv Ludwigshafen, und dies bei der Planung der 2800 Wohnungen1966 berücksichtigt. Nach der „Wohnungsnot“ sei ein Stadtteil entstanden, in dem man gut leben kann, viel Grün vorfindet, ohne Durchgangsverkehr und mit guter Verkehrs-anbindung (Busse, Straßenbahn) in die Innenstadt und jetzt auch nach Frankenthal. Auch der ökumenische Gottesdienst mit den Pfarrern Dr. Paul Metzger und Christian Eiswirth am Sonntag war sehr gut besucht.


1969 kehrte ich Ludwigshafen den Rücken. Die Pfingstweide war für mich noch nicht präsent. Als ich 1976 zurückkehrte, konnte man meiner Frau und mir nur eine Wohnung in der Pfingstweide anbieten, was mich seinerzeit nicht sonderlich begeisterte. Aber, wir sind geblieben. Die Pfingstweide hatte sich bereits gut etabliert. Die Kirchen standen, das Vereinsleben florierte. Der Gartenverein vergrößerte sich. Das Gemeinschaftshaus war belebt.


Ende der 90er Jahre versuchte der damalige LUWOGE Chef Herr Dr. Schubert die Pfingstweide durch Aktionen noch attraktiver zu gestalten, unter dem Motto „die Pfingstweide soll schöner werden“.


Die Pfingstweide hat sich seit Entstehung stark verändert, auch durch die Reduzierung der Bewohner, von ca. 8000 auf ca. 6000, und durch den Generationswechsel. (siehe Stadtteilpass Pfingstweide). So wurde die Grundschule von fünf auf drei Züge zurückgebaut. Hatten wir früher pro Jahrgang noch ca. 100 Konfirmanden, so sind es heute nur noch eine Handvoll. Die Bewohner der ersten Stunde sind heute 50 Jahre älter, das bemerkt man, wenn man mit offenen Augen durch die Pfingstweide geht. Die Hochhauskette ist verschwunden. Dafür haben wir ein Ärztehaus, einen Supermarkt, einen neu gestalteten Zentrumsplatz, das Haus Noah mit dem Verein Pfingstweide Miteinander und 3ltr Häuser im Berner Weg. Kurz, die Pfingstweide hat sein Gesicht verändert.


Was wünsche ich mir? Ein verständnisvolles Zusammenleben aller hier lebenden Bewohner, mehr Engagement für den Stadtteil auch von den Jugendlichen, eine Unterstützung der Geschäfte im Einkaufscenter und weniger Leerstand und von vielen beklagt, einen „sauberen“ Stadtteil.


Jürgen Sommer


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