Grundschule in Corona Zeiten



Die Corona Pandemie fordert Schüler, Lehrer und Eltern in ganz besonderer Weise. Schlagwörter wie Homeschooling, Präsenzunterricht, Quarantäne, vorübergehende Schulschließung, Infektionszahlen, Corona Hotspots und viele mehr sind in Medien und bei Gesprächen inzwischen geläufig.


Wir haben mit Frau Christiane Müller, Rektorin der Grundschule Pfingstweide seit 2005, gesprochen.


Frau Müller, Sie sind Rektorin der Grundschule Pfingstweide. Wie hat sich in Ihrer Schule der Ablauf des Schulbetriebs bisher Corona-bedingt verändert im Vergleich zum bisherigen Verlauf?


Müller: Vor den Sommerferien hatten wir einen eingeschränkten Regelbetrieb mit jeweils halben Klassen, die je zwei Stunden täglich zum Unterricht kamen. Seit Beginn des neuen Schuljahres dürfen wieder alle Kinder gleichzeitig zur Schule kommen, allerdings unter Einhaltung der vorgegebenen Hygieneregeln. Glücklicherweise hatten wir bisher keine positiv getesteten Kinder oder Lehrkräfte, sodass keine Klasse(n) in Quarantäne geschickt werden mussten.



Worauf müssen Sie heute besonders achten? Welche Einschränkungen, auch von Seiten des Schulamtes, sind auf Sie zugekommen, die zu beachten sind?


Müller: Wir achten vor allem auf die Hygieneregeln. Auf dem gesamten Schulgelände und in den Fluren herrscht Maskenpflicht. Um Gedränge beim Betreten der Schule zu vermeiden, stellen sich alle Klassen auf dem Schulhof auf und gehen dann mit ihren Klassenlehrer/-innen in die Klassensäle. Dabei nutzen wir alle Eingänge der Schule, um die Kinder gut zu verteilen. Im Saal dürfen die Kinder am Platz ihre Masken abnehmen. Während des Schulvormittags müssen immer wieder die Hände gewaschen werden. Auch auf das regelmäßige Stoßlüften in den Sälen müssen wir achten. Die Eltern dürfen ihre Kinder nicht in das Schulgebäude begleiten. Alle Besucher der Schule müssen in der Pausenhalle ihre Kontaktdaten hinterlassen.


Wie gehen Eltern und Schüler mit der neuen Situation um? Bemerken Sie Probleme oder Widerstand?


Müller: Die meisten unserer Schülerinnen und Schüler haben sich gut auf die neue Situation eingestellt. Das Tragen der Masken und das Händewaschen sind schon ein Stück „Normalität“ geworden. Auf das Abstandhalten müssen wir immer wieder hinweisen, aber insgesamt haben wir uns mit der neuen Situation arrangiert.

Die Klassenlehrer/-innen stehen schon seit der Schulschließung mit vielen Eltern über Mails und Telefonate in Kontakt, Elterngespräche finden nach Anmeldung ebenfalls statt. Bei den Elternabenden mussten wir leider die Personenanzahl begrenzen, deshalb durfte immer nur ein Elternteil pro Kind zu den Elternabenden kommen. Letzte Woche haben wir unseren neuen Schulelternbeirat in der Pausenhalle gewählt, damit die Abstandsvorgaben eingehalten werden konnten.


Das Schuljahr für die Erstklässler hat am 18.08.2020 begonnen. Wie haben Sie das gemanagt? Wie viele Schüler wurden eingeschult und wie ist deren Verhalten im Vergleich zu den Großen?


Müller: In diesem Schuljahr konnten wir natürlich keine große Einschulungsfeier mit allen Schulanfängern und Eltern in der Turnhalle machen. Deshalb haben wir für jede der drei ersten Klassen mit etwa 16/17 Kindern eine kleine Begrüßungsfeier im Mehrzweckraum ausgerichtet. Die vierten Klassen, die die Patenklassen unserer Schulanfänger sind, hatten vor den Sommerferien eine Begrüßung in vielen verschiedenen Sprachen, ein Sockenpuppentheater und ein kleines Lied eingeübt. Dies wurde von den Klassenlehrinnen gefilmt und zu einem kleinen Begrüßungsfilm zusammengeschnitten, den wir den Kindern und Eltern vorspielen konnten. Für die Eltern war es traurig, dass sie ihre Kinder nicht in den Klassensaal begleiten durften. Deshalb haben wir ein Foto des Saals gezeigt, damit die Eltern eine kleine Vorstellung davon hatten.


Keiner weiß, wann mit einer Normalität allgemein wieder gerechnet werden kann.


Müller: Die Hygieneregeln werden uns sicher noch eine Weile begleiten. Corona schränkt uns in vielerlei Hinsicht ein und der Unterricht muss neu gedacht werden. Wir hoffen, dass wir so oft wie möglich unsere Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht beschulen können und werden uns weiterhin bemühen, gute und pragmatische Lösungen für die aktuelle Situation zu finden.


Frau Müller, wir danken Ihnen für die Beantwortung der Fragen und wünschen Ihnen, Ihren Kollegen und Schülern alles Gute für die Zukunft und bleiben Sie gesund.


Jürgen Sommer


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