Meine himmlische Wohnung


In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen.“ Das sagt Jesus im Johannesevangelium.


Er sagt nicht, wie groß diese Wohnungen sind. Er sagt nicht, wie viele Wohnungen es gibt, nicht, wie diese Wohnungen eingerichtet sind. Oder wie groß das Haus ist. Er sagt einfach nur: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen.“


Eine Wohnung ist für uns Menschen oft mehr als zwei Zimmer, Küche, Bad. Mehr als Wohnfläche, Nutzfläche oder Gartenfläche.


Manche Menschen haben keine Wohnung. Sie suchen dann einfach einen Ort, an dem sie bleiben können, sie ein Gefühl von Geborgenheit haben.


Manche Menschen haben eine Wohnung – aber kein Zuhause. Sie fühlen sich da nicht zuhause, wo sie wohnen. Vielleicht müssen sie da wohnen. Aus beruflichen Gründen vielleicht. Aber sie finden keine Freunde, haben keine Familie und fühlen sich allein.


Manche Menschen träumen von anderen Wohnungen, würden gern in eine andere Stadt ziehen, näher zu ihren Freunden, näher zu ihren Familien.


Manche Menschen müssen ihr Zuhause verlassen, weil die Mietkosten gestiegen sind. Sie sind traurig und fragen sich: „Wo kann ich mich wieder zuhause fühlen? Was ist mit meinen alten Freunden? Werden die Freundschaften halten, wenn ich wegziehe?“


Eine Wohnung ist für viele Menschen ein Zuhause. Sie finden dort Heimat, wo sie wohnen. Sie fühlen sich daheim.


Darum geht es auch Jesus. Bei Jesus geht es nicht einfach nur um Wohnungen, bei Jesus geht es um Heimat. Es geht um das Zuhause, das Gott uns schenkt. In der Bibel geht es nicht um eine Hausordnung, um ein Badezimmer mit Tageslicht, nicht um Miete oder Nebenkosten.


„In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen.“


Jesus sagt damit: Bei Gott finden alle Menschen ein Zuhause. Bei Gott ist für alle Menschen Platz. Gottes Haus ist so groß, dass jeder einziehen darf. Dazu muss man nichts tun, nichts zahlen, keine Kaution hinterlegen.


Ich kann mich also überall zuhause fühlen. Selbst wenn ich gerade eine Wohnung suche. Denn bei Gott bin ich zuhause. Da fühle ich mich daheim. Geborgen und beschützt.


„In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen.“


Pfarrer Dr. Paul Metzger


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