Wie dich selbst


Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Heißt es in der Bibel.


Selbstliebe und Nächstenliebe gehören zusammen.


Wenn ich mich selbst nicht leiden kann, dann kann ich auch meine Mitmenschen nicht lieben.


Und wenn ich mich selbst zu sehr liebe, dann verliere ich meinen Nächsten aus dem Auge.


Selbstliebe und Nächstenliebe sind zwei Seiten der gleichen Medaille.


Aber mit der Liebe ist das so eine Sache.


Haben Sie auch manchmal das Gefühl, sich Liebe verdienen zu müssen? In der Familie? In der Partnerschaft?


Respekt, Anerkennung, Erfolg - das kann man sich vielleicht verdienen, aber Liebe? Liebe kann man sich nicht kaufen.


Am Anfang steht die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Bevor das Kind geboren ist, spürt sie es schon. Bevor das Kind sich selbst lieben kann, wird es geliebt, von seiner Mutter und von seinem Vater. Wenn das Kind größer wird, merkt es das erst. Aber die Liebe war schon immer da.


Kinder brauchen sich die Liebe der Eltern nicht zu verdienen - sie haben sie einfach. Selbst wenn Kinder uns oft den letzten Nerv rauben - wir lieben sie trotzdem. Selbst wenn uns die Kinder ärgern bis aufs Blut - wir lieben sie trotzdem. Nichts ist so bedingungslos wie die Liebe zu den eigenen Kindern.


So ist das auch mit Gott. Er liebt uns ohne Bedingungen.

Bevor wir uns selbst lieben, liebt uns Gott. Er ist für uns wie Vater und Mutter. Er liebt uns zuerst. Selbst wenn wir nichts von ihm wissen. Seine Liebe macht uns liebenswürdig.


Die Liebe Gottes hält uns die Augen offen. Für uns selbst und für unsere Mitmenschen. Sie ist so groß: wir können sie sogar verschenken. An unsere Kinder. An unsere Freunde. An unseren Nächsten. Und an uns selbst.


Pfarrer Dr. Paul Metzger


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